"Da sind wir Neuseeland schon das erste Stück näher gekommen", stellt Lisa fest, als der Zug der deutschen Bahn den Frankfurter Flughafen erreicht. Das war streckenmäßig wohl der kleinste Abschnitt, trotzdem sind die ersten zwei Stunden der insgesamt 20-stündigen Anreise nach Bangkok geschafft. Thailand ist unser erstes Ziel auf dieser großen Reise und warmherziger könnte der Beginn unseres Urlaubs wohl kaum sein. Nachdem sich das Bild der bunt bekleideten Karnevalsgäste mit dem der arabischen Tunikas tauscht, dauert es nur noch ein paar Flugstunden, bis uns Lily und Pun am Bangkoker Flughafen empfangen. Sie halten ein Schild mit der Aufschrift "Herzlich Willkommen Lisa und Benedikt" in die Höhe. Beide haben sich diesen Tag Zeit genommen, um uns die Schönheiten Bangkoks zu zeigen.
Lily war vor ca. zehn Jahren in Deutschland und hat dort Lisas Familie kennen gelernt. Pun ist ihr Freund, der Musik in Deutschland studiert hat. Beide leben in Bangkok.
Obwohl die Strecke vom Flughafen in die Innenstadt nicht weiter als von Nürnberg Thon bis zum Erlangen Südgelände ist, benötigen wir aufgrund des immerwährenden Staus im Zentrum der thailändischen Hauptstadt eine Stunde mit dem Auto. Momentan können wir uns noch nicht vorstellen hier bald selbst hinter dem Lenkrad zu sitzen. Auf der Rückbank stört uns der Stau dagegen nicht, denn wir können uns in dieser Zeit mit Lily und Pun austauschen und erste Blicke auf diese Stadt erhaschen.
[588]Thailand heißt Hitze, wenn man gerade das kalte Deutschland verlassen hat. Es heißt Sommer pur mit einer überwältigenden Flora und Fauna, saftiges Obst, eine ungewohnte Esskultur, Gastfreundschaft, Straßenchaos und viele neue Eindrücke. Alles ist neu, ungewohnt und spannend. An jeder Straßenecke gibt es etwas zu entdecken.
[584]Angekommen im Hotel tauschen wir kurz die dicken Wanderschuhe, die nicht mehr in den Koffer gepasst haben, gegen luftigere Kleidung. Währenddessen haben Lily und Pun ein Tuk Tuk gerufen und erwarten uns für eine Fahrt zu einem thailändischen Restaurant, in dem sie uns zum Mittagessen einladen. Bei der Hitze genießen wir den Fahrtwind des an den Seiten offenen Dreirads, der etwas Erfrischung bringt. Es ist erstaunlich, dass wir alle vier darauf Platz finden. Ein Asiate würde jedoch bestimmt nicht von Maximalauslastung sprechen.
[583]Zum Mittagessen gibt es auf Empfehlung von Lily und Pun unglaublich schmackhaftes Watermelon Shake, leckere Nudeln für Lisa und rotes Curry für Benedikt. Bei uns würd man wohl sagen: "Iss deinen Teller leer, sonst scheint morgen die Sonne nicht". Lily erzählt, dass ihnen in der Schule gesagt wurde: "Iss deinen Reis, sonst bekommst du in deinen nächsten Leben keinen mehr". Reis ist in Thailand das absolute Grundnahrungsmittel. Es gibt ihn zum Frühstück, zum Mittag und zum Abendessen.
[585] [618]Gegenüber des Restaurants an der Maha Rat Road sieht man die Spitzen des Wat Pho über eine Mauer hinwegragen. Ein Wat ist ein buddhistischer Tempel, der im Vergleich zu einer Kirche viel mehr Funktionen aufweist. Er fungiert als Gemeindezentrum und beinhaltet oft eine Schule, eine Klinik oder eine Unterkunft für Pilger. Besonders macht den Wat Pho die riesige liegende Buddha Statue, die sich in einem der vielen Gebäude befindet. Leichtes Klingeln ertönt beim Betreten des riesigen Raums. Es sind die Spenden der pilgernden Besucher, die in die Schalen fallen. Bewundernd umrunden wir die riesige Statue, während Lily uns Details zum Buddhismus näher erklärt.
[586]Mit dem Boot setzen wir auf die andere Seite des Flusses über, um Wat Arun zu betrachten. Der tatsächliche Name des Tempels ist so lang, dass man ihn schlicht Tempel der Morgenröte nennt. Auch wenn die Überfahrt nicht lange dauert, erinnert die Umgebung das Chao Praya Flusses an eine Szene aus Hangover, dessen zweiter Teil in Bangkok spielt.
[590]tbc
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