Skaftafell

24.08.2016

Wir verlassen Vík in Richtung Höfn. Als wir die Strecke das erste Mal im Dunkeln zurücklegten, konnte man erahnen, dass die Umgebung links und rechts relativ flach sein muss. Jetzt können wir erkennen, dass sich die Ringstraße für fast eine Autostunde durch Lavafelder zieht. Die zu Stein erstarrte und von Moos überwachsene Lava erstreckt sich soweit man blicken kann und man fragt sich, ob es so auf einem anderen Planeten aussehen könnte.

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Das nächste Naturspektakel verbirgt sich hinter dem unaussprechlichen Namen Fjaðrárgljúfur. Es handelt sich um einen ca. 100 m hohen und 2 km langen schmalen Canyon, durch den sich der Fluss Fjaðrá windet. Neben dem Fluss ist gerade genug Platz, um trockenen Fußes zwischen den massiven Felsen spazieren zu können. Ein anderer Pfad führt zur Oberseite des Canyons. Die Größe der Felsen um den engen Canyon und die einzigartigen Formen der Felsen sind atemberaubend.

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Einige Kilometer weiter westlich des Canyons liegt die beschauliche Stadt Kirkjubærklaustur. Wie einige andere Camper statten wir dem Schwimmbad einen Besuch ab. Trotz des kalten isländischen Wetters befinden sich alle Becken im Freien. Durch die heißen Quellen scheint es die Isländer nicht zu stören das Wasser dauerhaft auf 29°C im Schwimmerbecken zu erhitzen und zusätzlich noch einen badewannenwarmen Pool bereitzustellen. Der Hot Pool ist schon voll gefüllt, sodass wir nur duschen - zu gleichen Kosten wie auf dem Campingplatz aber ohne dass nach drei Minuten kein Wasser mehr kommt.

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Dverghamrar Basaltsäulen in der Nähe von Kirkjubærklaustur

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Schon von weitem kündigt der Anblick auf die Gletscherzungen des Vatnajökull den Skaftafell Nationalpark an. Während dunkle Wolken die umgebende Landschaft verhüllen, glänzt das strahlende Weiß der Gletscherberge in der Sonne. Der Parkplatz vor dem Besucherzentrum ist so voll, dass wir Carl ein ganzes Stück entfernt zurücklassen müssen. [1098] [1103]

Die wohl beliebteste Tour ist der ca. zweistündige Rundweg zum Svartifoss. Touristenscharen watscheln im Entenmarsch den gut ausgebauten Wanderweg entlang. Obwohl sich eine Menschentraube an der Aussichtsplattform drängt, sind wir beeindruckt von dem Kunstwerk, das die aneinandergereihten Basaltsäulen bilden. Dazwischen stürzt der Svartifoss in die Tiefen.

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Wenige Minuten vom Svartifoss entfernt befindet sich ein Aussichtspunkt auf die umliegenden Berge und die Gletscherzunge Skaftafellsjökull. Deutlich weniger wanderlustige Touristen haben sich dort hinbegeben, obwohl der Ausblick grandios ist. Vom Sonnenlicht angestrahlt leuchten die umliegenden Berge in warmen Terracottatönen, während darunter wachsendes Grün farbig glänzt. Das helle Blau des Gletschers macht die Farbpalette komplett. Ab diesen Punkt führen nur noch Tageswanderungen zu den nächsten Zielen. Ein Blick auf die Uhr sagt uns, dass die Zeit dafür wohl zu knapp ist. Obwohl wir nicht die komplette Tour machen können, entschließen wir uns, zumindest noch den Bergrücken zu erklimmen, um einen Blick auf die Natur dahinter zu erhaschen. Lange Zeit laufen wir, ohne dass die vor uns liegenden Berge den Blick auf die Landschaft dahinter frei geben. Erst kurz vor dem Erreichen des Bergrückens leuchtet das Hochland dahinter hervor. In der Ebene darunter windet sich ein Fluss, der sich in viele kleine Arme spreizt. Zufrieden mit diesen Anblick treten wir den Rückweg an.

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P.S. Auf vielfachen Wunsch hat sich Carl für ein Potrait bereit erklärt.

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Claudia und Gerald
28.08.2016
Hallo ihr drei,
vielen Dank für die Bilder von Carl, jetzt wissen wir auch mit wem ihr euch durch die Landschaft quält. Er ist größer als erwartet, schaut aber von innen doch kuschelig eng aus :-).
Liebe Grüße