Fløya

24.08.2019

Svolvær liegt im Südosten der Insel Austvågøy und ist mit knapp 5000 Einwonern die größte Stadt Lofotens. Der Großteil der Stadt liegt auf der Hauptinsel, aber erstreckt sich darüber hinaus auf die mit Brücken verbundenen Nachbarinseln. Es kommt uns ungewohnt vor, nach einigen Tagen in kleineren Orten wieder Industriegebäude, Hotels und Einkaufszentren zu sehen. Neben einer Fährverbindung nach Bodø bietet der "Svolvær lufthavn" Verbindungen bis nach Tromsø und Oslo.

Eines der Wahrzeichen von Svolvær bildet der 569 Meter hohe Hausberg Fløya am Nordrand der Stadt, den wir heute besteigen. Wir parken neben dem Friedhof, wo ein Schild mit der norwegischen Aufschrift "STI TIL FJELLET / TO THE MOUNTAIN" die Richtung vorgibt. Hinter dem Friedhof sehen wir das Bergmassiv steil in den Himmel aufragen, auch wenn der Wanderführer eine Route mit gemächlicherem Aufstieg vorgibt.

Auf den ersten Metern hüpfen wir von einem großen Stein zum nächsten, um der blau-weißen Markierung zu folgen. Danach führt der Wanderweg über Stock und Stein in Kurven den Berg hinauf. Nach wenigen Minuten haben wir die Dächer von Svolvær zurückgelassen. Nach geschätzt 200 Höhenmetern öffnet sich der Wald und der Weg flacht ab. Immer wieder überbrücken Holzstege den matschigen Untergrund. Ein Blick zurück bietet eine schöne Aussicht über die fernen Dächer von Svolvær.

Mittlerweile haben wir auch die berühmten Svolværgeita erblickt, zwei bei Kletterern beliebte Felsnadeln an der Südwestflanke des Berges. Im Internet findet man spektakuläre Fotos von Kletterern, welche den 1,50 Meter breiten Abgrund zwischen den Felsnadeln überspringen. Aus der Ferne meinen wir einen Menschen beim Klettern am Felsen zu sehen, doch die Gipfelroute macht einen großen Bogen um die Svolværgeita und besteigt den Gipfel des Fløya über die Flanke des Nachbargipfels Frosken.

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Schließlich erreichen wir den Gipfelgrat zwischen dem Vorgipfel und dem Gipfel. Der Vorgipfel bietet eine tolle Panoramaaussicht über Svolvær. Sogar Henningsvær ist zu erkennen. Das Gebirge, das wir gestern bestiegen haben, versteckt sich hinter einer Wolke.

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Nach dem Vorgipfel gehen wir den Grat entlang bis unterhalb des tatsachlichen Gipfels. Laut Wanderführers ist leichte Felskletterei nötig, um die letzten Meter zu bewältigen. Allerdings verpassen wir den Weg mit der leichten Felskletterei und finden uns vor einem gefährlich aussehenden Kletterabschnitt wieder, der uns zu gefährlich erscheint. Trotzdem genießen wir einen tollen Blick über den Fjordarm Husvagen im Nordosten.

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Der Abstieg über den Berggrat führt zu einem zwischen zwei steinernen Wänden eingeklemmten Felsbrocken. Das Tor wird auch Djevelporten, das Tor des Teufels, genannt. Ein amerikanischer Tourist aus Kalifornien hilft uns dabei, ein Foto auf dem Felsbrocken zu schießen. Die Steinbrücke ist relativ breit, sodass man bedenkenlos darauf stehen kann.

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Für den weiteren Abstieg wählen wir eine andere Route. Aus dem zunächst mit Holzelementen befestigten Weg wird irgendwann ein Trampelpfad, der dummerweise 50 Meter über dem Parkplatz vor einem steilen Abgrund endet. Schließlich müssen wir umdrehen und einige Höhenmeter aufsteigen, um auf den Hauptweg zurückzukehren. Während wir am Morgen nur wenige Personen gesehen haben, herrscht mittlerweile reger Verkehr auf dem Wanderweg. Auf diesem finden wir ohne Probleme zum Parkplatz zurück.

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Nach einem kurzen Nachmittagsausflug durch die Innenstadt von Svolvær verlassen wir die Metrople in Richtung Norden. Auf dem weiteren Weg kommen wir erneut beim Rastplatz am Austnesfjorden vorbei. Während sich der Fjord bei unserem ersten Besuch im Nebel versteckt hatte, zeigt sich der Austnesfjorden heute von seiner schönsten Seite. Im goldenen Abendlicht wirkt die Szene mit den Berghänge rundum den Fjord wie gemalt. Die Kirche von Sildpollnes hat sich eine idyllische Lage auf einer Landzunge im Fjord gesichert.

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Am nächsten Tag lassen wir Loften zurück und steuern die Insel Senja an. Zum Abschied genießen wir den Sonnenuntergang an einer unbekannten Bucht im Nordosten von Austvågøya. Die Berge hinter der Bucht leuchten im tiefen Abendrot, bevor die Dunkelheit hereinbricht.

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Claudia F
28.03.2021
Das hört sich sehr schön und abenteuerlich an.
Eure Fotos von dieser idyllischen, wunderschönen Gegend sind wieder ganz toll und wirklich malerisch ?
Schade, dass eure Zeit auf Lofoten schon vorbei ist. Gerne hätten wir noch weitere Berichte gelesen.
Nun lassen wir uns überraschen , wie es auf der uns unbekannten Insel Senja weitergeht.