Schneeflocken auf schwarzem Sand, dampfende Becken inmitten von verschneiten Feldern und teils zu Eis erstarrte und trotzdem sprudelnde Wasserfälle. Bei der ersten Islandreise im Sommer 2016 haben wir uns versucht auszumalen, wie das Land aus Feuer und Eis im weißen Wintermantel aussieht. Diesen Winter wollen wir uns selbst ein Bild machen und die Insel in den nächsten zwei Wochen umrunden.
Nach einem schneearmen Winter in Deutschland freuen wir uns besonders auf die schneebedeckten Landschaft im hohen Norden. Für die Nacht vor der Abreise hält der deutsche Winter eine unangenehme Überraschung bereit. Am Vorabend beginnt es heftig zu schneien, sodass der Zugverkehr vorübergehend zum Stillstand kommt. Am Morgen zeigt sich die Bahn aber gut vorbereitet. Sicherheitshalber sind wir auf eine frühere Zugverbindung umgestiegen und erreichen überpünktlich den Münchner Flughafen. Die in der Natur gedrehten Szenen des Sicherheitsvideos von Icelandair wecken weitere Vorfeude auf die Ankunft.
Angekommen in Keflavík nehmen wir am Schalter von Europcar die Schlüssel für einen Subaru Forester entgegen, der uns die nächsten zwei Wochen durch Wind und Schnee begleiten soll. Zwar besitzt der SUV mit Vierradantrieb keine manuelle Gangschaltung wie gewünscht, dafür ist das Auto ein wenig größer als die gebuchte Fahrzeugklasse. Die Reifen sind gespickt mit reißnagelähnlichen Spitzen, die für Halt auf den vereisten Straßen sorgen sollen.
Auf dem Weg zum Parkplatz werfen wir einen Blick auf die Straßenkarte road.is, die zusammen mit den Wetterwarnungen von safetravel.is und der Wettervorhersage vedur.is zu unseren täglichen Begleitern zählen werden. Die Straße nach Reykjavík ist als gut befahrbar (grün) eingezeichnet, die Strecke nach Selfoss ist als rutschig mit etwas Eis auf der Fahrbahn (hellblau) markiert. Vor dem Flughafengebäude türmen sich die Schneeberge, allerdings liegt weniger Schnee als wir erwartet hätten. Das Temperaturen liegen knapp unter dem Gefrierpunkt.
[1431] [1432]In der weißen Schneewüste wie hier im Norden von Island fühlt sich der Geländewagen wohl.
Tatsächlich lässt sich der Streckenabschnitt nach Reykjavík sehr gut befahren. Auf dem blauen Abschnitt ist die Fahrbahn stellenweise vereist. Nach Einbruch der Dunkelheit und einem Stopp beim Supermarkt Kronan erreichen wir das Hostel in Selfoss. Wie in allen Isländischen Unterkünften zieht man die Schuhe am Eingang aus. Durch die Gänge wabert der unangenehme Geruch von Schwefel. Den Geruch haben wir zwar nicht vermisst, aber er erinnert an die geothermalen Quellen, auf die wir uns in den nächsten Tagen freuen dürfen.
13.04.2020
Vielen Dank dass ihr euch die Arbeit macht und uns an euren Reisen weiterhin teilhaben lasst. Ich freue mich sehr über eure schönen Fotos und die tollen Berichte!
Liebe Grüße