Der Wetterbericht für heute und die nächsten Tage sieht dauerhafte Regenschauer am Bryce Canyon voraus. Nachdem wir außer einigen Wanderwegen gestern eigentlich alle Aussichtspunkte besucht haben, brechen wir gleich in die Stadt auf, in der das Wetter eine untergeordnete Rolle spielt.
[253]Auf Durchfahrt im Zion NP verzieht sich der Nebel.
[254]Bis Las Vegas haben sich die Wolken verzogen. Je näher wir kommen, umso mehr Partymusik wird im Radio gespielt.
[286]Südöstlich der Spielstadt fahren wir den Hoover Dam an, dessen Name aufgrund der verwendeten Materialien als Talsperre zu übersetzen ist.
[285]Der Übergang bildet die Grenze zwischen Nevada und Arizona. Auf der Westseite zeigt eine Uhr die Pacific Time an, auf der Ostseite eine die Mountain Time. Da sich Arizona im Sommer der Pacific Time anpasst, stehen die Zeiger derzeit gleich.
Vor dem Bau, der 1935 abgeschlossen wurde, sorgten regelmäßige Überschwemmungen des Colorado sowie Dürreperioden für landwirtschaftliche Verluste bei den Siedlern der Weststaaten.
[284]Hinter der Talsperre staut sich der Colorado auf einer Fläche von 69 000 Hektar im größten Stausee der USA. Die 221m hohe Staumauer ist an der Oberseite 14m dick, die untere Dicke beträgt 201m. Wäre die Mauer in einem Stück gegossen worden, hätte man auf ihre Aushärtung 105 Jahre warten müssen. Stattdessen ist sie aus einzelnen, trapezförmigen Blöcken aus Beton und Stahl zusammengesetzt. Die eingesetzten Kühlanlagen konnten 1000 Tonnen Eis pro Tag produzieren.
Während der Errichtung des Bauwerks starben 96 der ingesamt 5000 Arbeiter infolge von Arbeitsunfällen, Hitzeschlägen oder Erschöpfung.
Wer sich so ein Ding für die Goldfische in den Garten stellen möchte, der kann mit Kosten in Höhe von 49 Mio. Dollar rechnen. Zumindest refinanziert sich der Hoover Dam durch Verkauf der erzeugten Energie selbst.
[272] New York New YorkZum Abendessen lassen wir es uns bei Hooters schmecken. Wer das Restaurant mit der großäugigen Eule als Logo noch nicht kennt, dem wird es als Mann traumhaft gefallen oder als Frau obszön vorkommen. Bei Hooters tragen die ausschließlich weiblichen Bedienungen neonorangene Hotpants und betonende Tops.
Auf der Servierkarte stehen Burger und topfweise Wings. Mit von jedem Platz einsehbaren Fernsehbildschirmen ist Hooters auch eine Sportsbar. Für Männer das perfekte Restaurant zum satt essen und sehen.
Unser Hooters Restaurant umschließt ein eigenes Hooters Hotel & Casino. Sogar die Black-Jack Dealer sind weiblich und knapp bekleitet. Leider gibt es die Hotpants nicht im Giftshop zu kaufen, und so muss sich Lisa mit dem neuen Outfit bis zur Shopping Mall gedulden.
Die erste Nacht haben wir im Stratosphere Tower gebucht.
Vorteil: der Turm ist für Hotelgäste kostenlos zugänglich.
Enttäuschend: In der Resort Fee ist nichtmal Wifi enthalten. Den Internetzugang lässt sich das Stratosphere mit $12 pro Tag und Gerät honorieren.
Mit 350m ist der Stratosphere Tower das höchste Gebäude der USA westlich des Missisippi. Mit dem Aufzug ist die Aussichtsplattform in 30 Sekunden erreicht. Diejenigen, die den Sky Jump wagen, sind in einem Bruchteil der Zeit wieder unten. Für $110 ist der Bungeesprung (Sky Jump) der teuerste der verrückten Thrill Rides, die man über den Dächern Las Vegas' wagen kann. Auf der Spitze des Turms steht mit Big Shot der höchstgelegene Freie Fall der Welt. Insanity ist ein über den Rand des Turms kippendes Karussel. Der wiegenförmige Zug von X-Scream lässt einen über den Rand beschleunigen und in die Tiefe baumeln.
[258] Venetian [259] LuxorDass es schon später Abend ist, als wir den Strip betreten, merkt man nicht. Ein Casino und Hotel reiht sich an das andere. Das Treaure Island mit der Piratenschiff-Szenerie, das Venetian mit Gondelverkehr auf einem kleinen Kanal, das Paris mit einem ursprungsgetreuem Abbild von Eifelturm und Triumphbogen, Ceasars Palace und das Bellagio mit den gigantischen Wasserspielen, das New York New York mit Empire State Building, Freiheitsstatue und einer umschließenden Achterbahn, die agyptische Glaspyrimade des Luxor und das einer Burg mit vielen Erkern und Türmen nachgemachte Excalibur.
[273]Der kürzeste Fußgängerweg führt oft durch ein Shopping Center oder ein Casino. Übrigens werden wir in keinem Casino aufgehalten, kontrolliert oder auch nur schräg beäugt. Obgleich sich die Bauten außerlich stark voneinander abheben, lässt sich in einem der Kasinos schwer bestimmen, in welchem Hotel man sich befindet. Mit Spielautomaten, ähnlichen Stühlen und dunklem Teppichboden ist jedes gleich ausgestattet.
[257] Grandiose Wasserspiele vor dem BellagioViele der Kasinos bieten neben Pokertischen ein buntes Buffet an. Wir testen das Seasons Buffet im Silverton Casino. Eigentlich sind wir zum Mittagessen gekommen. Durch die Fenster wetteifern schon allerlei Köstlichkeiten um unsere Begierde. Eine lange Warteschlange lässt uns fürchten, dass wir nicht genügend bis zur Schließung des Buffets abbekommen, und so kehren wir stattdessen frühzeitig zum Dinner zurück.
Zur Auswahl stehen Asian, American, Italian Cuisine, Seafood, Salat und Dessert. Die Aufzählung der Gerichte im Einzelnen wäre endlos. Pappsatt rollen wir wie zwei volle Billiardkugeln aus dem Casino.
Ob die im Anschluss gekauften Hosen aus der Premium Outlet Mall wirklich passen, sollten wir besser nochmal probieren.
Jedes Hotel verfügt über eine eigene Wedding Chapel, auf diesem Bild die im Luxor. Laut Sekretärin trauen sich etwa 1200 Paare im Jahr in dieser Kapelle.
[266]An der Fremont Street sind einige berühmte Casinos wie das Golden Nugget zuhause. Über den Dächern ist eine riesige Videoleinwand angebracht, welche die komplette Straßen in buntes Licht taucht. Alle Passanten uns eingenommen bleiben gebannt stehen und starren nach oben, als eine musikalisch untermalte Slideshow von Queen über die Leinwand tanzt, es ist gigantisch!
Der Heart Attack Grill ist ein Restaurant an der Fremont Street mit ungewöhnlichen Sitten. Wir beobachten das Spektakel unauffällig von außen. Die Bedienungen sind im Krankenschwesterkostüm gekleidet, der Koch im Chefarztkittel und die Besucher müssen ein Krankenhemd überziehen. Große Buchstaben über einer Waage verkünden, dass Leute über 325lb kostenlos speisen dürfen. Wer seinen Burger nicht schafft, bekommt Hiebe von einer der Krankenschwestern auf den Allerwertesten. Hier, wo der im Guinnessbuch eingetragene kalorienreichste Burger (über 9500 kcal) serviert wird, muss das Strafmaß sicher öfter als dieser Burger serviert werden.
In der zweiten Nacht bekommen wir zu spüren, dass nicht ganz Las Vegas minderjährige Gäste willkommen heißt. Die unglaublich günstigen Angebote im Excalibur und im Luxor können wir leider wegen derer Underage policy nicht wahrnehmen. Stattdessen buchen wir ein Zimmer im Palace Station Hotel, nachdem die Buchungswebsite Orbitz, über die wir im Übrigen fast alle Hotelnächte gebucht haben, im Gegensatz zu den oben genannten Unterkünften keine Underage policy für die Palace Station angibt.
Die Reservierung ist bereits bezahlt, als wir uns um 11pm an der Hotel Registration anmelden wollen. Zu unserem Erstaunen wird uns der Check-In von der zickigen Chefin des Angestellten an der Rezeption, der gerne eine Ausnahme für uns gemacht hätte, verweigert.
Also setzen wir uns ins Auto und fahren zum nächsten McDonalds, wo wir die Hotline von Orbitz im Internet nachschauen. Nach ewiger Unterhaltungsmusik nimmt sich eine müde Dame unseres Anliegens an. Während sie die Richtlinien der Palace Station nachschlägt, bucht T-Mobile den Pay as you go-Betrag für den nächsten Tag ab, kann sich jedoch an unserem geringen Guthaben nicht satt fressen und tritt in den Streik. Das Telefonat ist damit unterbrochen.
Nachdem die Aufladung des Guthabenkontos mittels Kreditkarte an unbekannten amerkanischen Bankdaten scheitert, führt die Odyssee durch das frühmorgendliche Las Vegas weiter zum Walmart. Zum Glück erwischen wir einen, der Refill Cards für T-Mobile verkauft.
Das zweite Privatkonzert in der Warteschleife dauert länger an. Diesmal hebt eine verständnisvollere Mitarbeiterin von Orbitz ab. Nach langem Hin und Her und viel Buchstabensuppe stellt sie uns mit einem $50 Voucher anstelle einer Erstattung der $18 Reservierung aus dem Palace Station Hotel zufrieden. Auf ihre Empfehlung landen wir schließlich um 2am wieder im Riviera.
Doch damit nicht genug. Eine übereifrige Klospülung, die uns die Wasserkapazitäten des gesamten Hotels vorführen möchte, flutet das Bad und den Gang. Der gerufene Housekeeper werkelt kurz im Bad und verspricht, jemandem vom Putzdienst zu bestellen.
Einige Minuten später steht ein putzmunterer Mexikaner mit frischen Handtüchern vor der Tür. Wir müssen ihm erst mitteilen, dass seine Füße gerade nass werden. Er blickt erstaunt auf und stöhnt. Statt der von ihm angebotenen Teppichwalze ordern wir bei der Rezeption ein Zimmer mit funktionierender Klospülung.
Um 3am, wo Las Vegas ungewöhnlich ausgestorben erscheint, endet die Odyssee in einem unspektakulären Standardzimmer.
11.09.2013
11.09.2013
11.09.2013
11.09.2013
12.09.2013
Danke für den Tipp mit Frys. Der Besuch hat sich gelohnt.
Leider gibt es derzeit Probleme mit dem Hochladen der Fotos. Ohne Computer den Fehler zu diagnostizieren ist ein Glücksspiel wie im Casino. Ich hoffe, ihr habt auch Freude beim Lesen.
Edit: Das Problem ist gefunden: Mangelnder Speicherplatz :-D Bald gibt's wieder Fotos.
12.09.2013
12.09.2013