Keipen und Grytetippen

29.08.2019

Die Berge Keipen und Grytetippen sind für ihre tolle Aussicht über den Ørnfjorden und den Norden von Senja bekannt. Beide Gipfel sind über 800 Meter hoch aber liegen nahe beieinander, sodass man beide Gipfel in einer Wanderung erreichen kann.

Der Parkplatz am Ausgangspunkt der Wanderung sieht aus wie eine lang gezogenen Ausweichbucht am Straßenrand. Wir stellen unseren Campervan hinter zwei weiteren Autos am Straßenrand ab. Die ersten Meter der Wanderung führen an einem Gebirgsbach entlang in die Höhe. Nach kurzer Zeit bekommen wir Besuch von einem Hund, der übereifrig den weiteren Weg für sein Frauchen erkundet. Mit dem Tempo von Hund und Frauchen können wir nicht mithalten und lassen den beiden schließlich den Vortritt.

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Nach längerem Anstieg flacht der Wanderweg ab und wir können zum ersten Mal das Ziel der Wanderung erkennen. Im Wechsel von Sonne und Wolken erstrahlt einmal der Keipen links, dann der Grytetippen rechts im Sonnenlicht. Nachdem wir das Plateau überquert haben, führt der Weg steil über ein Geröllfeld hinauf auf den Grat zwischen den beiden Bergen. Während des Aufstiegs zieht das Wetter zu und die Sonne verschwindet hinter einer dichten Wolkendecke. Nachdem der anstregende Aufstieg zum Grat geschafft ist, müssen wir uns entscheiden, ob wir zuerst nach links zum Grytetippen oder rechts zum Keipen abbiegen wollen. Wir entscheiden uns für den Keipen, der noch ein wenig höher liegt als der Grytetippen. Der Weg steigt noch steiler an als zuvor und führt wieder über eine Schicht aus Geröll. Kurz vor dem Gipfel begegnen wir dem Hund und der Hundehalterin erneut. Nachdem wir Freundschaft mit dem glücklichen Vierbeiner geschlossen haben, erklärt uns die Halterin, dass sein Name auf Norwegisch Gipfel bedeutet. Bei diesem Wandereifer halten wir den Namen für sehr gut gewählt. Die Hundehalterin warnt uns noch vor den tief hängenden Wolken, die schon bald den Gipfel des Berges bedecken werden.

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Im Wettrennen zum Gipfel müssen wir uns leider gegen die Wolken geschlagen geben. Als wir den Gipfel erreichen, haben die Wolken den Gipfel bereits eingenommen und blockieren die Aussicht. Schnell machen wir uns wieder an den Abstieg. Die Kälte und der einsetzende Nieselregen laden nicht zum Verweilen ein. Den Grytetippen lassen wir vorerst auch aus, denn von dort stehen die Chancen auf einer Aussicht ebenso schlecht.

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Für den Nachmittag bietet sich die Insel Husøy als Ausflugsziel unterhalb der Wolkendecke an. Die Insel im Øyfjorden ist gerade 0.11 km2 groß und wird laut Wikipedia von 285 Einwohnern bevölkert. Eine befestigte Straße auf einer Mole verbindet die Insel mit Senja. Neben einem Joker-Supermarkt und der Fischindustrie am Hafen gibt es eine Grundschule mit einem Sportplatz und eine Kirche.

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Einige Kinder flitzen mit ihren Fahrrädern über die wenigen Straßen. Bei der hügeligen Insel ist das Radfahren durchaus anstrengend, wie man lebhaft beobachten kann. Die Autos müssen sich einfach dahinter einreihen und warten. Am Ende der Hauptstraße finden wir einen Trampelpfad zu einem verlassenen Leuchtturm, der über das Nordende der Insel wacht. Auch wenn es nichts besonderes zu sehen gibt, sind wir fasziniert von dem lebendigen Fischerdorf auf der kleinen Insel.

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Auf dem Weg zur Insel ist uns ein idyllischer Bachlauf am Straßenrand aufgefallen. Über den Bachlauf fließt das Wasser vom Skinnkollvatnet ab in den Fjord Stønnesbotn.

Nachdem uns die Aussicht vom Keipen verwehrt geblieben ist, starten wir zwei Tage später einen weiteren Anlauf. Jetzt wo wir den Gipfel des Keipen schon kennen, soll der Grytetippen das Ziel sein. Wir starten bei strahlendem Sonnenschein und angenehm milden Temperaturen um die 15 Grad. Auch wenn man den selben Weg wie zum Keipen wählen könnte, nehmen wir eine alternative Route über den Daven. Der erste Kilometer verläuft auf Moos und ist ziemlich matschig. Mit einem Quacken versinken die Schuhe bei jedem Schritt im Moos. Der Weg folgt der Stromleitung, die uns später auf dem Rückweg als Orientierung dient.

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Nach kurzer Zeit auf dem Plateau finden wir uns am Gipfel des Daven, 303 moh., wieder. Am gegenüberliegenden Fjordarm erkannt man die Rückseite des Segla und die des Hesten. Rechts oberhalb von uns sehen wir einen Pfad in Richtung des Plateaus zum Keipen verlaufen. Ein steiler kurzer Anstieg führt uns auf das Plateau. Der Wind pfeift kräftig, obwohl man vor wenigen Metern noch kaum etwas gespürt hat. Von hier folgt der bekannte steile Anstieg am Rand das Geröllfelds auf den Grat zwischen Grytetippen und Keipen. Diesmal biegen wir nach rechts Richtung Grytetippen ab.

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Leider hält die Sonne auch heute nicht bis zum Mittag durch und es beinnt zu tröpfeln. Angekommen am Gipfel packen wir uns dick ein und harren im leichten Regen aus. Tatsächlich stoppt der Regen nach einiger Zeit und wir können noch ein paar tropfenfreie Bilder aufnehmen. Die Aussicht ist relativ diesig, aber immerhin kann man den Øyfjorden und die Insel Husøy erkennen. Im Osten sieht man den Steinturm auf der Spitze des Keipen.

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Auf gleichem Weg geht es wieder zurück zum Parkplatz. Keipen und Grytetippen zählen auf jeden Fall zu den Wanderhöhepunkten von Senja, sowohl an schönen wie auch an bewölkten Tagen.

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