Ein Blick auf die Wettervorhersage hat uns zwischenzeitlich dazu bewegt weiter in den Südosten vorzustoßen. Mittlerweile hat sich das Regenwetter in Vík í Mýrdal an der Südspitze verzogen und wir können in der Reihenfolge der Ziele entlang der Ringstraße weitererzählen. Geblieben ist der kräftige Wind, der Carl immer wieder hin- und herschüttelt. Wir müssen gegen den Wind parken, damit die Autotüren nicht durch einen Windstoß aus den Angeln gerissen werden.
[1081] [1091]Früh am Morgen kehren wir auf die Halbinsel Dyrholaey zurück, um den fantastischen Panoramablick über die Südküste zu genießen. Im Landesinneren erstreckt sich der Myrdalsjökul über die gesamte Breite. Den Abschluss der Halbinsel zur Meerseite bildet ein gigantisches Felstor im Wasser.
[1092] [1082]Ein Japaner mit einem Objektiv in der Größe eines Kanonenrohrs wartet starr an einer der Klippen. Als wir näher kommen, winkt er uns heran und bedeutet zugleich still zu sein. Knapp am Klippenrand hat er eine Gruppe Papageientaucher ausgemacht, die abwechselnd die Köpfe drehen. Es ist ein wunderbarer Anblick den Vögeln in Ruhe zu folgen und in der Minderheit Mensch vs. Papageientaucher zu sein.
[1083]In der Ferne sind die drei Felsnadel von Vik auszumachen, die Reynisdrangar namens Skessudrangur, Landdrangur und Langsamur, die wir uns vom Strand näher anschauen. In regelmäßigen Abständen bläßt uns der kräftige Wind den schwarzen Sand um die Ohren. Eine meterhohe Welle nach der anderen rollt bedrohlich auf den Strand zu und wird beim Brechen vom Wind zur Seite abgelenkt.
[1090]Der Sage nach handelt es sich um zwei Trolle, die versuchen einen gestrandeten Dreimaster an Land zu ziehen. Sie erstarrten zu Stein, als die ersten Sonnenstrahlen sie trafen, bevor sie den schützenden Schatten des Kliffs erreichen konnten. Langsamur, der nähste am Kliff, scheint immerhin der schnellste gewesen zu sein.
[1084]Weil wir noch nicht genug schwarzen Sand für das Strand-Feeling in den Schuhen eingesammelt haben, machen wir uns auf die Suche nach den Basaltsäulen Reynisfjöru. Der voll geparkte Parkplatz verrät uns, dass wir an der richtigen Adresse angekommen sind. Direkt am Wasser ragen sie empor, als hätte jemand die hexagonalen Säulen wie Orgelpfeifen eng aneinander gestapelt. Die Basaltsäulen entstehen aber auf ganz natürliche Weise bei der schnellen Erkaltung von Magma und bilden dabei hervorragend geometrische Vielecke, meistens Seckecke.
[1093]Im Moos auf dem Hügel hinter den Säulen verzückt eine weitere Schar Papageientaucher die Besucher. Abwechselnd stürzen sie sich von der Klippe, drehen eine Runde über dem Meer und landen nach erfolgreicher Jagd mit vollem Mund wieder auf der Klippe.
25.08.2016
Ich las gerade alle eure Reiseberichte in einem Stück.
Wunderbar geschildert und fantastische Fotos! Mein absoluter Favorit: das letzte Bild von "Golden Circle".
Ich wünsche euch noch viele tolle Erlebnisse!
25.08.2016
26.08.2016
im Gegensatz zu uns scheint's bei euch ja ziemlich kalt zu sein. Handschuhe und Mütze sind bei uns grad nicht angesagt. Die Natur ist wirklich großartig und die Papageientaucher richtig putzig. Schön wäre auch mal ein Bild von eurem ständigen Begleiter Carl, dass wir den auch mal kennenlernen.
Liebe Grüße und weiterhin eine tolle Zeit!
Claudia und Gerald