Segla

28.08.2019

Eines der Wahrzeichen von Senja ist der Berg Segla. Mit seiner beinahe senkrecht zum Meer abfallenden Südwestwand ähnelt das Gipfelmassiv einem riesigen Segel, was dem Berg seinen Namen verschafft hat.

Laut Wetterbericht können wir uns heute ab dem Nachmittag auf strahlenden Sonnenschein freuen. Voller Tatendrang brechen wir früh auf zu einer morgendlichen Wanderung auf den Segla. An schönen Tagen ist die Wanderung auf den berühmten Berg besonders beliebt und es lohnt sich früh zu kommen. Tatsächlich sind wir die ersten an diesem Morgen. Ein italienischer Campervan hat sich diagonal auf dem Parkplatz in Fjordgård aufgestellt und belegt mindestens drei Parkplätze, aber noch ist ja alles frei. Nach den ersten Metern stoßen wir auf ein Hinweisschild, dass Wildcampen und Angeln verboten sind, vermutlich wegen einer Trinkwasserquelle..

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Nach einem Birkenwäldchen und einem kurzen Anstieg erreichen wir den breiten Sattel zwischen Barden und Segla. Für einen paar Minuten öffnet sich ein blauer Streifen in der Wolkendecke, sodass die gegenüberliegenden Berge im Morgenlicht erstrahlen.

Mit Erreichen des Sattels öffnet sich der Ausblick auf die Bergwelt der gegenüberliegenden Seite des Mefjorden. Zur rechten Seite wartet die steile Ostflanke des Seglas auf ihre Meister. Das Terrain ist steil und der lehmige Pfad schlängelt sich in engen Kurven um das Geröll herum. Teilweise muss man die Hände beim Klettern über die Steine zu Hilfe nehmen.

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Meter um Meter steigen wir weiter zum Gipfel auf. Kurz unterhalb des Gipfels offenbart eine Felsspalte einen schwindelerregenden Blick auf die glatte Felswand, die senkrecht hinab in den Fjord abfällt.

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Ein Fahnenmast und ein Briefkasten markieren den 639 Meter hohen Gipfel des Segla. Wir haben den Gipfel für uns und genießen in Ruhe den gigantischen Ausblick. Im Westen sieht man das Fischerdorf Senjahopen auf der gegenüberliegenden Seite des Mefjorden. Im Norden ragen der Gipfel des Hesten und dahinter die steilen Wände der schwieriger erreichbaren Bergketten am Nordrand der Halbinsel auf. Im Osten erwachtet das idyllisch am Ørnfjorden gelegene Dorf Fjordgård zum Leben. Vom Gipfel kann man beobachten, wie sich einige Menschen in Miniaturgröße vom Ausgangspunkt der Wanderung in Fjordgård auf den Weg machen.

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Beim Abstieg auf dem gleichen Weg werden wir Zeuge eines beeindruckenden Naturschauspiels. Eine Nebelwolke zieht über den Bergrücken zwischen Barden und Segla und wird dabei von einem einsamen Sonnenstrahl erleuchtet. In der Ferne kann man den vielschichtigen Kampf zwischen Sonne und Wolken beobachten.

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Auf dem Bergrücken kommt uns ein Jogger entgegen, der auf den Segla zuhetzt. In beeindruckendem Tempo legt er die ersten Meter des steilen Anstiegs zurück.

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Zurück am Ausgangspunkt werden gerade die letzten Parkplätze vergeben und wir sind froh, den Parkplatz räumen zu können.

Langsam erfüllt sich die Prophezeiung der Wettervorhersage und die Sonne gewinnt die Oberhand über die Wolkendecke. Gegen Mittag statten wir dem Strand Tungeneset einen weiteren Besuch ab. Wie durch ein Wunder ist genau ein Parkplatz für uns frei. Die Hälfte des schmalen Parkstreifens wird nach wie vor von Bauarbeitern belegt. Einer fliegt gerade mit einer Drohne, auch wenn wir nicht erkennen können, woran sie bauen und ob er privat oder beruflich fliegt.

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Im Vergleich zum beschaulichen Treiben bei unserem letzten Besuch tosen heute die Wellen. Wir suchen nach Stellen, an denen man das Spiel der Wellen mit den Steinen fotografieren kann. Im gedämpften Sonnenlicht wirkt das Teufelsgebiss imposant aber wenig bedrohlich.

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Aus einer niedrigen Perspektive kann man die Spiegelung der Zinnen in den Pfützen fotografieren.

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Am Nachmittag laufen wir noch eine Weile auf dem Rundehulla Wanderweg, drehen dann aber aus Zeitgründen um. Immerhin bleibt noch Zeit für ein Eis in Senjahopen.

Zum Abend kehren wir nach Fjordgård zurück. Mindestens genauso aussichtsreich wie der Panoramaausblick vom Segla soll die Aussicht vom Hesten sein. Insbesondere kann man vom Hesten die steile Seitenwand des Segla bestaunen.

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Wegen des vielversprechenden Abendlichts zieht es eine Menge an Besuchern zum Hesten, aber auf der etwa einstündigen Wanderung entzerrt sich der Besucherstrom. Während des Aufstiegs zum Hesten müssen wir uns immer wieder umdrehen und den Ausblick zum Segla und nach Fjordgård genießen.

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Nach einer knappen Stunde erreichen wir den Grat zum Gipfel. Von hier bietet sich einer toller Ausblick auf die schroffe Westseite des Seglas. Am Gipfel treffen wir auf ein Dutzend Leute, die schon auf den Sonnenuntergang warten.

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Während man in die eine Richtung den Segla im Abendlicht sieht, kann man auf der anderen Seite der Sonne beim Untergehen zusehen. Ein warmer Luftzug sorgt für angenehme Temperaturen. Auf der Nordseite können wir uns im Sonnenlicht baden und dabei die zum Abendessen mitgebrachten Tortellini genießen.

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Mit jeder Minute werden die Farben intensiver. An der Abbruchkante zwischen Hesten und Segla haben sich auch einige Fotografen aufgestellt.

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Nachdem die Sonne untergegangen ist, verlassen wir mit den letzten Wanderern den Gipfel. Die lange anhaltende Dämmerung sorgt für ausreichend Licht, sodass wir die Stirnlampen nicht einschalten brauchen. Den letzten Wegabschnitt beleuchten die Strahler der Skipiste, die aus unerfindlichen Gründen eingeschaltet sind.

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Glücklich und zufrieden nach einem abenteuerreichen Tag suchen wir uns einen Stellplatz für die Nacht. Das Foto vom Segla im Abendlicht wird noch Jahre später den Desktophintergrund zieren.

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